Die Haarfarbe und ihre "künstliche" Veränderung spielte immer schon eine wichtige Rolle. Schon die alten Griechen und Römer kannten Haarfärbemittel. Die Ägypter verwendeten früher sogar das Blut von Stieren, um die Haarfarbe zu verändern.

 

Zum Verändern und Auffrischen der natürlichen Haarfarbe gibt es heutzutage verschiedene chemische und auch pflanzliche Möglichkeiten.

 

 

T ö n u n g

 

Hier handelt es sich um eine milde, temporär wirksame Behandlung, um dem Haar einen anderen Farbton zu verleihen. Dabei wird nur der "Ton" der Haare um einige Nuancen verändert und nach einigen Haarwäschen herausgewaschen.

 

Beim Tönen werden Farbstoffe von aussen an das Haar gebunden. Nach einigen Haarwäschen lösen sich die aus dem Haar, und es nimmt seine ursprüngliche Farbe wieder an. Teilweise werden auch Pflanzenfarben verwendet. Diese gelten als besonders haarschonend und mild.

 

Prinzipiell jedoch gilt - je heller das Haar, desto stärker ist der Effekt von Tönungen . Bei blondiertem Haar sollte man allerdings vorsichtig sein. In die aufgerauhte Struktur können die Farbpigmente tiefer eindringen und lassen sich so schwer wieder herauswaschen. Das ist besonders häufig bei Rotnuancen der Fall.

 

Eine Tönung enthält fertige Farbmoleküle, die nicht tief ins Haar eindringen, sie bilden einen farbigen Film ums Haar. Sie funktionieren allerdings nur, wenn die neue Farbe dunkler als die eigene Haarfarbe ist.

 

Die Farbpigmente überdecken dann lediglich die echten. Sie lagern sich an der oberen Haarschicht an - die natürlichen Pigmente werden dabei nicht verändert und das Haar in der Regel nicht geschädigt.

 

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C O L O R A T I O N / F Ä R B U N G

 

Wenn auf der Packung unter „Haltbarkeit“ das Wort „dauerhaft“ steht, handelt es sich um eine Haarfarbe oder Coloration. Es müssen immer zwei Komponenten miteinander gemischt werden. Die eigentliche Farbe und ein so genannter "Fixierer" oder "Oxidant".

 

Bei der Färbung werden die natürlichen Farbpigmente der Haare durch ein Oxidationsmittel (z. B. Wasserstoffperoxyd) zerstört. Mit "oxidativen" Haarfarben ist in Sachen Farbe eigentlich alles möglich. Farbwechsel von bis zu drei Nuancen können realisiert werden.

 

Zunächst wird durch Oxidantien und Ammoniak die Schuppenschicht des Haares geöffnet, um ihm die eigene Farbe zu entziehen. Mit einer Tönung sind auch komplette Farbwechsel möglich. Die Haare werden dabei strapaziert und benötigen spezielle Pflegeprodukte zur Nachbehandlung

 

Es gibt jedoch auch neuentwickelte Colorationen, die ohne Oxidationsmittel und Ammoniak auskommen - eine aus Zuckerrohr gewonnene Säure fixiert die Farbpigmente am Haar.

 

Die Haare werden beim Färben meist stark strapaziert und es gibt kein Zurück, denn die Farbpigmente sind nach der Färbung fest im Haar eingeschlossen, können daher nicht ausgewaschen werden. Sie müssen langsam rauswachsen.

 

Grauhaarabdeckung 100 % | Farbhaltbarkeit: "ewig"

 

 

B L O N D I E R E N

 

Ähnlich wie bei der Coloration, nur ohne Hinzugabe einer neuen Farbe: Aufweichung des Haares mit Ammoniak, Wasserstoffperoxid baut die Farbpigmente ab. Je nach Einwirkzeit und Konzentration der eingesetzten Wirkstoffe kann das Haar um einige Nuancen heller werden. Durch Blondierung strapazierte Haare brauchen viel Pflege.

 

Je nach Grundfarbe kann man einem natürlichem Blond durch Waschtönungen mehr Intensität verleihen. Sie halten etwa drei Haarwäschen. Sie können das Haar aber nicht aufhellen!

 

Feines Haar kann man durch Blondieren etwas "dicker" und somit stylingfähiger machen: Es wird nämlich die Schuppenschicht der Haare aufgerauht, ähnlich wie bei einer Dauerwelle. Dadurch gewinnt das einzelne Haar an Volumen. Deshalb sind blonde Strähnchen ein wunderbarer Trick, um zum Beispiel feines Haar etwas aufzuplustern.

 

Blondem Haar verleiht Kamille im Shampoo oder als Spülung besonderen Glanz. Für graues und weisses Haar empfiehlt sich Spezialpflege mit blauen Farbpigmenten. Diese wirken dem oft störenden Gelbstich entgegen.

 

 

S T R Ä H N C H E N  / H I G H L I G H T S  & A K Z E N T E

 

Diese werden mit verschiedenen Techniken realisiert. Darunter z.B. Kammsträhnen, Foliensträhnen , Haubensträhnen oder durch die Colourboard-Technik. Unter "American colours" versteht man z.B. mehrfarbige Strähnen.

 

Haubensträhnen haben manchmal den Nachteil, dass sie nach einiger Zeit nachdunkeln. Aber nicht die Strähnchen selbst werden dunkler, die einzelnen Haare verteilen sich lediglich "breiter" im übrigen Haar. Wenn man sich jedoch breitere Strähnchen machen lässt, bleibt das schöne, helle Blond länger erhalten.

 

 

R E N A T U R I E R U N G  D U R C H  O X I D A T I O N

 

Neu entwickelte Produkte haben die Fähigkeit, bereits ergrautes Haar durch Zufuhr von Sauerstoff wieder zur Pigmentbildung anzuregen. Funktioniert aber nur bei Farben von mittelblond bis dunkelbraun.

 

F Ä R B E N  M I T  P F L A N Z E N F A R B S T O F F E N

 

Diese Farbstoffe werden seit ca. 4000 Jahren zum Färben von Textilien verwendet, aber auch die Haare wurden gefärbt. So konnten bei der Mumie einer ägyptischen Prinzessin aus dem 14.Jh v. Chr. mit Henna gefärbte Haare nachgewiesen werden. Pflanzenfarben wurden zwar in den letzten Jahrzehnten durch synthetische Farbstoffe fast verdrängt, gewinnen aber momentan immer mehr an Bedeutung.

 

Anders als bei chemischen Mitteln hängt das Ergebnis der natürlichen Färbeprozedur entscheidend von der eigenen Ausgangsfarbe ab. Und: Natürliche Mittel greifen die Haarstruktur nicht an. Die Pflanzenpigmente lagern sich am Haarschaft an und bilden so einen Schutzfilm ums Haar. Feines Haar gewinnt dadurch an Volumen und Spannkraft.

 

Pflanzenfarben greifen auch die Haarstruktur nicht an. Im Gegenteil: Die Gerbsäure aus den Pflanzen legt sich in einer Schicht um den Haarschaft. Dadurch wird das einzelne Haar etwas dicker, bei feinem Haar ein willkommener Effekt. Die Gerbsäure macht das Haar ausserdem geschmeidig und bringt es zum Glänzen.

 

 

Laut einer Analyse der Zeitschrift "BRIGITTE" geben 18 Prozent aller Frauen feines, dünnes und weiches Haar als Haarproblem an.

 

Normales Haar ist zwischen 0,05 und 0,07 Millimeter dick - feines dagegen mit 0,02 bis 0,04 mm nur halb so dick. Auch mit zunehmendem Alter werden die Haare weniger und dünner - der Grund: Änderungen im Hormonhaushalt.

 

Optimal für feines Haar ist das regelmässiges Schneiden der Haarspitzen (ca. alle drei Wochen). Dadurch bleiben die Haarspitzen sauber geschlossen und können somit nicht ausfransen oder zur Splissbildung führen.

 

Die Haare niemals mit dem Handtuch trocken rubbeln. Das Rubbeln strapaziert die Oberfläche, rauht sie auf und macht das Haar anfällig. Daher immer nur sanft die Haare mit einem Tuch abtrocknen.

 

Danach sollten Haare mit einer geeigneten Flachbürste durchkämmen. Möglichst nicht zu heiss fönen.

 

Volumenwellen

 

Volumenwellen sind eine Art Dauerstyling speziell auch für feines Haar. Sie locken wenig oder gar nicht, geben aber jede Menge Stand und Fülle. Die Wellmittel sind schwach konzentriert, wirken nur etwa 15 Minuten ein und rauhen das Haar etwas an. Das plustert feine Haare auf. Sie sollten allerdings maximal 20 Zentimeter lang sein, damit die Volumenwelle etwa sechs bis acht Wochen hält.

 

Waschen Sie die Haare frühestens zwei Tage nach der Welle. Solange sich das Haar nach der Wäsche gut kämmen lässt, brauchen Sie keine Spezialpflege. Erst wenn es ziept und klettet, nehmen Sie eine leichte Kur speziell für dauergewelltes Haar - die Sie immer gut herausspülen sollten (das Haar muss sich wieder fest anfühlen). Denn alles, was an Pflege im Haar zurückbleibt, macht es schwer und schlapp, und das Volumen ist dahin.

 

Speziell beim Blondieren wird die Schuppenschicht der Haare aufgerauht, ähnlich wie bei einer Dauerwelle. Dadurch gewinnt das einzelne Haar an Fülle.

 

Pflege für feines Haar

 

Schaumfestiger sorgt bei feinem Haar für schnelle Fülle: Einen Klecks davon zwischen den Fingern verteilen und damit durchs handtuchtrockene Haar fahren. Das bringt Halt und schützt gleichzeitig vor Fönhitze, die feines Haar schnell austrocknen kann.

 

Optimal für feines Haar sind weiterhin Spülungen mit Panthenol (Provitamin B 5), die nach der Wäsche einmassiert und gleich wieder ausgespült werden. Panthenol dringt ins Haar ein und wandelt sich dort in Vitamin B 5 um, einen tollen Feuchtigkeitsbinder.

 

Das einzelne Haar kann so mehr Wasser speichern, wird dadurch schön kräftig, behält den natürlichen Glanz und ist leicht kämmbar. Das Haar nimmt immer nur so viel Panthenol auf, wie es tatsächlich braucht - also keine Angst vor Überpflege!

 

Tipps für naturgelocktes Haar

 

Vor dem Waschen das Haar mit einer guten Bürste durchkämmen. So vermeidet man, dass sich das Haar verknotet und dass die Locken an Sprungkraft verlieren. Mit einem Handtuch, das man am Ende zusammendreht, drückt man das Wasser aus dem Haar heraus. NICHT ausrubbeln. Nicht durchbürsten, nur vorsichtig mit einem groben Kamm durchkämmen.

 

Entwirren Sie die Haare immer mit einem groben Kamm aus Holz, Metall oder Horn aber niemals mit einem billigen Plastikkamm. Mit dem Entwirren immer an den Haarspitzen beginnen, zum Ansatz vorarbeiten.

 

Nach etwa jeder dritten Wäsche können Sie z.B. eine " Öl-Kur" machen, für die Sie etwas mehr Zeit brauchen. Nehmen Sie dafür entweder ein spezielles Haaröl, Jojoba- oder Weizenkeimöl. Massieren Sie das Öl gut ins Haar ein. Dann ein feuchtwarmes Handtuch um den Kopf wickeln und die Kur ca. 20 Minuten einwirken lassen. Anschliessend die Haare wie gewohnt waschen.

 

Naturlocken vertragen z.B. eine reichhaltige Kur mit Vitamin E, Panthenol und Proteinen nach jeder Wäsche. Geben Sie die Kur aufs handtuchtrockene Haar, und lassen Sie sie etwa drei Minuten einziehen. Dann mit viel Wasser ausspülen. Hinterher können Sie die Haare ganz leicht durchkämmen, sie sind vorm Austrocknen geschützt und glänzen schön.

 

Tipps für naturkrause Haare

 

Wenn die Locken nicht mehr sitzen: Haarwachs zwischen den Fingern verteilen und damit Strähne für Strähne aufzwirbeln. Massieren Sie vorm Kämmen etwas Fettcreme (z.B. Nivea) in die Spitzen, oder nehmen Sie ein spezielles Haarspitzen-Öl. Dann gibt es keinen Spliss

 

Wenn naturkrauses Haar wieder glatt werden soll kann man spezielle Haarglätter benutzen. Eine weitere Methode ist die Verwendung eines sogenannten "Glätteisens", das vor allem in den U.S.A benutzt wird oder auch das Glätten auf chemischen Wege - es ist der umgekehrte Prozess einer Dauerwelle. Dieses Verfahren wird oft in sogenannten "Afro-Shops" angewendet, die auf naturkrauses Haar spezialisiert sind.

 

FÖN-Tipps

 

Haare mögen keine Hitze, deshalb sollten die Haare nach dem Waschen am besten "luftgetrocknet" werden. Oft ist das jedoch aus "Stylinggründen" nicht möglich. Dann sollte man möglichst die niedrigste Temperatur wählen.

 

Entweder über Kopf fönen oder von unten nach oben durch die Haare pusten. Nicht von oben fönen und dabei die Haare ständig vom Ansatz zur Spitze bürsten, sonst verteilt sich das Fett auf dem Haarschaft, und die Haare sehen ganz schnell wieder strähnig aus.

 

Styling-Tipp

 

So bekommen Sie beim Fönen ordentlich viel Volumen ins Haar - Festiger am nassen Haaransatz verteilen, kämmen und das Haar über Kopf von hinten nach vorn durchfönen, bis es nur noch etwas feucht ist.

 

Dann die Deckhaare auf dem Kopf zusammenclipsen und zunächst die unteren Haare trockenfönen: dünne Strähnen abteilen, mit Bürste oder Lockenstab vom Ansatz aus nach oben ziehen und dann erst aufwickeln. Wenn alle Strähnen in Form gefönt oder gedreht sind, das Haar gut auskühlen lassen. Denn wenn Sie es durchkämmen, bevor es richtig trocken ist, war die ganze Arbeit vergebens.

 

Styling-Tipps für lange Haare

 

Haare möglichst an der Luft trocknen. Muss gefönt werden, dann immer vom Ansatz zur Spitze, nur mit lauwarmer Luft und in einem Fönabstand von 30 Zentimeter.

 

Zum Zusammenbinden keine Gummis verwenden, sondern Textil- oder Lederbänder. Auch viel Bewegung an der frischen Luft und eine ausgewogene Ernährung gehören ins Pflegeprogramm. Und natürlich sollten regelmässig die Spitzen geschnitten werden. Nach dem Waschen sind lange Haare eigentlich immer verklettet. Deshalb zum Schluss immer eine Kurspülung machen. Danach lässt sich das Haar leicht durchkämmen, und es fliegt auch nicht.

 

Kurpackungen sind gut für die Längen und Spitzen, die sind nämlich bei langem Haar mehrere Jahre alt und durch hundertfaches Waschen und Fönen aufgerauht. Lassen Sie die Ansätze frei, damit die Haare nach dem Waschen nicht platt herunterhängen. Für die Spitzen ist ein Haarspitzen-Fluid mit Silikon-Öl optimal. Das kittet gespaltene Haare und übersteht meist sogar mehrere Haarwäschen.